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Erfolgreich Geld anlegen? Vergessen Sie Wünsche. Was es braucht ist Disziplin.

Sebastian Comment 25. November 2020 6 Min. Lesedauer

"Ich habe 100 Prozent Gewinn gemacht mit Aktie X!" So oder ähnlich kursieren vermeintliche Erfolgsgeschichten. "Geheimtipps" wechseln sich ab mit "Megatrends" und verpassten Chancen. Hier geht es um Action und es gilt, nichts zu verpassen. Erfolgreiches Anlegen ist aber nicht ein schnell geschnittener und kurzweiliger Hollywoodstreifen, sondern ein langer Roman mit weitschweifigen Passagen, wo man bisweilen das Gefühl hat, die Handlung gehe nicht vorwärts.

Ja, geschätzte Leserinnen und Leser. Rendite kann man zwar auf seine Wunschliste schreiben, aber erfolgreich Geld Anlegen ist und bleibt eine Frage der Disziplin und nicht von Wunschvorstellungen.

Beim Anlegen wird einem nichts geschenkt!

Oder vielleicht doch? Einen Effekt könnte man durchaus als Geschenk bezeichnen. Erfahren Sie welcher das ist und wie er in Erfüllung geht.

Time nicht Timing

Die Wissenschaft ist sich einig. Niemand vermag den Markt zu schlagen, indem der perfekte Einstieg bzw. Ausstieg gesucht wird. Diese Strategie ist zum Scheitern verurteilt. Insbesondere bei Privatinvestoren führt kurzfristiges Markt-Timing oft zum puren Gegenteil.

Fakt ist, dass sich Aktienkurse in über der Hälfte der Zeit nur wenige Prozentpunkte um ihren Höchststand bewegen. In anderen Phasen mit erhöhten Schwankungen, wie wir sie in diesem Jahr erleben, entsteht der umgekehrte Eindruck. Corona und die US-Präsidentenwahl – um nur einige zu nennen -  haben zu bewegten Märkten geführt und der eine oder andere überkommt das Gefühl, die Anlagestrategie über Bord zu werfen und die scheinbar vielen Opportunitäten wahrzunehmen um schnell mehr Kasse zu machen. Die jüngere Generation hat für diesen Effekt einen eigenen Begriff: Fomo. Fomo steht für "fear of missing out", also die Angst etwas zu verpassen.  Etwas direkter formuliert: Die meiste Zeit passiert nichts Grossartiges an den Aktienmärkten und manchmal passiert in kurzer Zeit viel. Bleiben Sie geduldig und investieren Sie langfristig.

Denn hier kommt der springende Punkt. Die attraktive Aktienrendite (auf lange Sicht plus/minus 7% p.a. je nach Index) kommt vor allem aufgrund von wenigen, dafür sehr starken Börsentagen zusammen. Wer also diese besten Börsentage verpasst, weil er zum Beispiel einem "heissen Tipp" nachjagt, macht unter Umständen die ganze Rendite des diversifizierten Portfolios kaputt, wie Abbildung 1 eindrücklich darlegt. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der heisse Tipp nicht mehr so heiss war und Sie auch dort Rendite verlieren.

Fazit: Je früher Sie investieren, desto besser. Bleiben Sie cool, auch wenn es rumpelt. Die höchste Tagesentwicklung findet typischerweise oft am Ende eines Zyklus statt und das Ende eines Zyklus kann man nicht voraussagen (auch wenn wir manchmal gerne so tun als ob…).

Abbildung 1
Abbildung 1

 

Der Profi-Ansatz

Kurzfristiges Timing funktioniert nicht und gerade Privatanleger neigen dazu, in steigenden Märkten zu früh zu verkaufen und so die beste Performance zu verpassen. Verhalten Sie sich stattdessen wie professionelle Anleger. Clevercircles wählt diesen Profi-Ansatz und macht ihn für Private zugänglich.

Profis sind erfolgreicher in der Geldanlage als Privatanleger. Das hat gute Gründe. Denn Profis definieren eine Anlagestrategie und halten sich daran. Die Anlagestrategie ist aber nicht komplett starr, sondern beinhaltet einen begrenzten, vordefinierten Handlungsspielraum für taktische Anpassungen. Solche taktischen Anpassungen werden aber niemals in einer Hauruck-Aktion vollzogen, sondern in strukturierter Vorgehensweise und in Abstimmung mit mehreren Entscheidungsträgern (Anlagekomitee). Genau das bietet clevercircles: Strategie-Disziplin, gezielte taktische Flexibilität und kollektive Intelligenz in der Entscheidungsfindung. So vermeiden Sie überstürzte und oftmals emotionale Reaktionen und können sich dennoch für eine erwartete Markentwicklung positionieren.

Das Geschenk des Geldes

Erfolgreich Geld anlegen ist vor allem Disziplin und ein langer Anlagehorizont. Wie eingangs angetönt, gibt es aber schon einen Aspekt der Geldanlage, den man als Geschenk bezeichnen könnte: den Zinseszins.

Vom Zinseszins spricht man, wenn der verdiente Zins oder die verdiente Rendite nicht ausbezahlt, sondern reinvestiert wird. Das reinvestierte Geld wiederum wächst in den Folgejahren mit der Rendite mit und vermehrt sich ebenfalls.

Das Schöne am Effekt des Zinseszinses ist, dass er diejenigen am meisten belohnt, die ihre Rendite maximieren (Aktien statt Sparkonto) und langfristig anlegen. Der Zinseszins-Effekt wächst nicht proportional, sondern exponentiell.

In Abb. 2 ist veranschaulicht, wieviel zusätzliches Geld der Zinseszins-Effekt über die Jahre ausmachen kann, wenn man die verdiente Rendite regelmässig reinvestiert. Auf den meisten Sparkonten gibt es aber keine Rendite, das ist leider die Realität.

Wer also heutzutage vom Zinseszins profitieren will, kommt nicht am Kapitalmarkt vorbei, denn Sparkonten werfen keinen Zins mehr ab.   

Abb. 2: Unterschiedliche Vermögensentwicklung eines Beispielkunden, wenn die jährliche Rendite ausbezahlt (kein Zinseszins) oder reinvestiert (mit Zinseszins) wird. Der Beispielkunde investiert eine Ersteinlage von CHF 50'000 und einen monatlichen Sparbetrag von CHF 1'000.-. Die angenommene Jahresrendite (netto) in diesem Beispiel liegt bei 5%.
Abb. 2: Unterschiedliche Vermögensentwicklung eines Beispielkunden, wenn die jährliche Rendite ausbezahlt (kein Zinseszins) oder reinvestiert (mit Zinseszins) wird. Der Beispielkunde investiert eine Ersteinlage von CHF 50'000 und einen monatlichen Sparbetrag von CHF 1'000.-. Die angenommene Jahresrendite (netto) in diesem Beispiel liegt bei 5%.

 

Der Lohn der Disziplin:

Während also der Zinseszins einen wichtigen, finanziellen Zusatzertrag bewirkt, so bleibt die Basis eines erfolgreichen Vermögensaufbaus die Disziplin. Vermögen baut sich nicht von selber auf. Wer hingegen früh in Aktien investiert und regelmässig einen Sparbeitrag dazulegt, kommt über die Jahre zu einem substantiellen Vermögen.

Die Zinsen sind auf absehbare Zeit im Keller. Auch Sparkonten werfen kaum noch einen Zins ab. Grosszügig gerundet kann man heute mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 0.1% für ein Sparkonto rechnen. Die langfristige, historische Rendite von Aktien liegt hingegen zwischen 7% und 8%. In unserem Beispiel rechnen wir mit einer Rendite von durchschnittlich 5% pro Jahr, was der langfristigen Performance eines diversifizierten Portfolios mit mittlerer Aktienquote entspricht.

In unserem Beispiel (siehe Abb. 3) käme der Sparkontosparer nach 30 Jahren Sparzeit auf einen mickrigen Gesamtertrag von gerade einmal knapp CHF 7'000.-. Mit einem durchschnittlichen Anlageportfolio läge der Ertrag im gleichen Zeitraum bei CHF 650'000.-. Das ist annähernd das 100-Fache!*

Abb. 3: Vermögensentwicklung des Beispielkunden im Vergleich. Beim Sparkonto (mit Zinseszins) wurde ein Zinssatz von 0.1% angenommen.
Abb. 3: Vermögensentwicklung des Beispielkunden im Vergleich. Beim Sparkonto (mit Zinseszins) wurde ein Zinssatz von 0.1% angenommen.

 

*Der Beispielkunde spart/investiert einmalig CHF 50'000 und anschliessend CHF 1'000 pro Monat. Über 30 Jahre beträgt die Summe aller Beträge, die der Kunde gespart bzw. investiert hat CHF 410'000.-. Für die Berechnung des Gesamtertrags wird diese Beitragssumme vom Vermögensendstand nach 30 Jahren abgezogen. Das ergibt den finalen Gesamtertrag von CHF 7'000 bzw. CHF 650'000.-.

 

Zugabe: Wenn der Samichlaus nicht mit Geld umgehen könnte, gäbe es auch für die braven Kinder keine Geschenke.

Üblicherweise wird der Samichlaus nicht mit realtrockenen Themen wie der Vermögensanlage in Verbindung gebracht, zu beschäftigt ist er, die jährlichen Vorbereitungen für Weihnachten zu treffen und die Geschenke zu organisieren. Doch auch der Samichlaus kann die Geschenke nicht herbeizaubern. Dies kostet in der Tat sehr viel Geld. Die jährlichen Weihnachts-Ausgaben für Spielwaren in der Schweiz betragen ca. 240 Millionen CHF.

Um diese Menge an Spielwaren zu stemmen, hätte der Samichlaus also vor 60 Jahren rund 14 Millionen in einem Portfolio mit 5% jährlicher Rendite anlegen müssen. Somit würde er heute dank des Zinseszins-Effektes auf ein Vermögen von über 240 Millionen zurückgreifen können, und alle braven Kinder würden ihre Geschenke erhalten.

Wenn er die 14 Millionen stattdessen auf einem Sparkonto mit 0.1% angelegt hätte, läge sein Vermögen heute nur leicht höher bei etwa 14.8 Millionen CHF und statt strahlenden Kinder-Gesichtern gäbe es dieses Jahr nur Tränen unter dem Weihnachtsbaum.

Wenn es also um die erfolgreiche Geldanlage geht, können wir uns ein Stück vom Samichlaus abschneiden. Denn von nichts kommt nichts.

Also, verehrte Leserinnen und Leser, schlagen Sie den tiefen Zinsen ein Schnippchen und investieren Sie langfristig und diszipliniert. So haben Sie später mehr finanzielle Möglichkeiten, und reicht's nicht ganz auf das Vermögen des Samichlaus, so doch für viele schöne Reisen.


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