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Ja, Sie haben ein Währungsrisiko! Wir zeigen Ihnen, wie Sie am besten damit umgehen.

Sebastian Comment 30. November 2022 6 Min. Lesedauer

Schweizer Anleger haben ein Problem. Wer ein breit gestreutes, globales Portfolio aufbaut, stösst schnell an die Währungsgrenze. Der Schweizer Markt ist limitiert. Wer also seine Anlagen streut, landet sehr rasch in anderen Währungsräumen und investiert so zwangsläufig oft in Euro oder US-Dollar. Wechselkurse verändern sich jedoch, unter Umständen sehr rasch und deutlich, und dies kann Ihre Anlageperformance in Schweizer Franken massgeblich beeinträchtigen. Auf jeden Fall erhöhen Fremdwährungsanlagen das Risiko und jeder Anleger muss sich Gedanken machen über den cleveren Umgang damit. Wir zeigen Ihnen nachfolgend, was man über das Fremdwährungsrisiko wissen muss, und wir zeigen Ihnen einen cleveren und günstigen Lösungsansatz, der es erstmals auch Privatanlegern erlaubt, professionell und flexibel damit umzugehen.

Das Problem: Währungsverluste fressen Rendite

 "Unser" Schweizer Franken ist eine sehr starke Währung. Was für uns ein Vorteil ist, wenn wir im Urlaub sind oder im Ausland einkaufen, ist ein Problem aus Anlegersicht. Wenn wir in Aktien und Obligationen investieren, die nicht auf Schweizer Franken lauten, müssen wir damit rechnen, dass diese an Wert verlieren, weil die Fremdwährung gegenüber dem Franken schwächer wird. Das Problem lässt sich am besten mit dem Euro illustrieren. Man mag sich kaum daran erinnern, aber vor etwas mehr als zehn Jahren Anfang 2008 war ein Euro rund 1.65 Franken wert. Heute braucht es weniger als einen Franken um einen Euro zu wechseln. Das ist ein Wertverlust des Euros von über 40 Prozent in 12 Jahren (vgl. Abb 1). Die Dimension ist für jeden Anleger relevant: Wir sprechen von einem jährlichen Verlust von rund 4.15 Prozent nur aufgrund der Abwertung des Euros!

 

…und erhöhen das Risiko

Auch der US-Dollar hat auf lange Sicht zum Schweizer Franken an Wert verloren, wenn auch weniger drastisch im Vergleich zum Euro. Aber: Die Entwicklung des Wechselkurses zum Dollar im Jahr 2022 zeigt exemplarisch die hohe Schwankung (vgl. Abb. 1). Über das gesamte Kalenderjahr betrachtet hat der US Dollar zum Schweizer Franken zwar zugelegt, aber mit einer sehr hohen Volatilität. Zum Beispiel hat der Dollar alleine im November 2022 über 5 Prozent verloren und so manche Kurserholung in Dollar-Aktien aus Schweizer Sicht wieder zunichtegemacht. Das Währungsrisiko frisst also nicht nur Rendite weg, es bringt auch substantielles Zusatzrisiko ins Portfolio. Das ist vor allem bei Investitionen in Obligationen ein Problem, wie wir sehen werden.

Abb. 1: Die beiden wichtigsten Fremdwährungen aus Schweizer Sicht im Langzeit-Vergleich. Seit 2008 hat sich sowohl der Euro als auch der US-Dollar deutlich abgewertet. Der Euro um über 40% und der Dollar um rund 17%. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Anfang 2008 in europäische Aktien und Obligationen investiert und eine ansehnliche Rendite von 40 Prozent erwirtschaftet. Diese wäre in Schweizer Franken ein Nullsummenspiel, weil der Euro sich in dieser Zeit ebenfalls um 40 Prozent abgewertet hat.
Abb. 1: Die beiden wichtigsten Fremdwährungen aus Schweizer Sicht im Langzeit-Vergleich. Seit 2008 hat sich sowohl der Euro als auch der US-Dollar deutlich abgewertet. Der Euro um über 40% und der Dollar um rund 17%. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Anfang 2008 in europäische Aktien und Obligationen investiert und eine ansehnliche Rendite von 40 Prozent erwirtschaftet. Diese wäre in Schweizer Franken ein Nullsummenspiel, weil der Euro sich in dieser Zeit ebenfalls um 40 Prozent abgewertet hat.

 

Währungen sind bei Aktien und Obligationen unterschiedlich zu beurteilen

Die Wirtschaft ist fast vollständig globalisiert. Europäische Firmen erwirtschaften einen massgeblichen Teil ihres Erlöses in anderen Währungen als dem Euro. VW als Beispiel verkauft die meisten Autos nicht in Europa, sondern in China. Eine international tätige Firma ist darum immer und oft zu grossen Teilen in mehreren Währungen exponiert. Entsprechend ist es schwierig, das eigentliche Fremdwährungsrisiko bei Aktien zu erfassen. Nestlé beispielsweise erwirtschaftet weniger als 2 Prozent des Umsatzes in der Schweiz! Die Kurswährung ist bei Aktien also kein verlässlicher Indikator für das wirkliche Währungsrisiko.

Bei Obligationen in Fremdwährungen ist die Lage anders. Hier haben Sie als Anleger das volle und klar fassbare Fremdwährungsrisiko in einer Anlageklasse, die notabene zu den "sicheren" gezählt wird. Wer also in festverzinsliche Fremdwährungs-Obligationen investiert, riskiert seinen "festen Zins" zu verlieren, wenn die Währung zum Schweizer Franken verliert.

Fazit: Bei Obligationen macht es Sinn, das Fremdwährungsrisiko grundsätzlich und umfassend abzusichern. Dies schreibt auch das Konsumentenmagazin K-Geld*: "Deshalb spricht das Kosten-Nutzen-Verhältnis hier für ein vollständiges Hedging (Absicherung)." Bei Aktien gehen die Meinungen auseinander. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Wer weniger Wertschwankungen wünscht, sichert ab. K-Geld empfiehlt dazu: "Aktien: Ein bis zwei Drittel absichern, den Rest nicht."

 

Wie kann ich mich gegen Währungsverluste schützen?

Etwas vereinfacht gibt es drei grundsätzliche Möglichkeiten, um sich gegen Währungsverluste zu schützen:

  1. Sie kaufen nur Wertpapiere in Schweizer Franken. Wer jedoch ausschliesslich in Schweizer Papiere investiert, geht ein Klumpenrisiko ein und verpasst viele Wachstumsgeschichten. Zudem ist das Fremdwährungsrisiko bei Aktien nicht weg, es ist einfach nicht sichtbar (Beispiel Nestlé, siehe oben).
  2. Sie investieren in spezielle ETF/Fonds, die automatisch eine Währungsabsicherung vornehmen. Dabei wird kontinuierlich und unabhängig von der Marktentwicklung abgesichert, was nicht immer sinnvoll und vor allem sehr teuer ist. Alleine schon die ausgewiesenen Fondskosten steigen um bis zu 0.5 Prozent jährlich (gemessen am TER), dazu kommen aber noch Kostenanteile und Terminabschläge**, die nicht im TER ausgewiesen sind.
  3. Sie sichern Ihr Fremdwährungsrisiko individuell und dynamisch ab und beziehen dabei die erwartete Marktentwicklung mit ein. Dies ist der professionelle Ansatz, der aber komplex ist und in der Regel ein grosses Anlagevolumen bedingt.

Sie haben natürlich recht. Keine der Möglichkeiten ist wirklich überzeugend für Privatanleger. Darum haben wir bei clevercircles ein innovatives Feature eingebaut, mit welchem Sie das Währungsrisiko flexibel und günstig absichern können.

Und so funktioniert es:

 

So funktioniert eine Währungsabsicherung bei clevercircles:

Alle zwei Monate flexibel entscheiden:

Bei clevercircles bestimmen Sie alle zwei Monate flexibel, wie Sie die beiden wichtigsten Fremdwährungen in Ihrem Portfolio, nämlich den Euro und den US-Dollar, vor einem Währungsverlust absichern möchten.

Sie können für die jeweilige Währung bestimmen, welchen Anteil (30%, 60% oder 90%) Ihres Fremdwährungsbestandes Sie absichern möchten. Eine 100-prozentige Absicherung ist nicht möglich, weil es sonst in seltenen Marktsituationen mit starken Ausschlägen zu einer "Überabsicherung" kommen könnte.

Bei der Einstellung der Währungsabsicherungen zeigt Ihnen clevercircles automatisch an, welche Quote mit den Markterwartungen Ihres Circles übereinstimmt (weiss hinterlegt). Sie entscheiden flexibel, können die Empfehlung also annehmen oder überschreiben (siehe Abb. 2).

Abb.2: Die Einstellung der Währungsabsicherung erfolgt während der Umschichtungs-/Rebalancingphase und gilt für jeweils zwei Monate bis zur nächsten Rebalancingsphase.
Abb.2: Die Einstellung der Währungsabsicherung erfolgt während der Umschichtungs-/Rebalancingphase und gilt für jeweils zwei Monate bis zur nächsten Rebalancingsphase.

 

Günstige Umsetzung der Währungsabsicherung

Nachdem Sie Ihre Auswahl für die Währungsabsicherung gespeichert und zusammen mit der Umschichtung bzw. Rebalacing in Auftrag gegeben haben, wird diese im Hintergrund automatisiert umgesetzt. Sie brauchen nichts weiter zu unternehmen und können bequem zurücklehnen.

Die Umsetzung der Währungsabsicherung erfolgt mit einem sogenannten Termingeschäft (oder "Forward"). Das ist die effizienteste Möglichkeit und ist normalerweise grösseren Investoren vorbehalten. Nicht so bei clevercircles.

Ein Termingeschäft besteht aus vier Schritten, die wir im Folgenden aufzeigen. Zur Veranschaulichung nehmen wir ein konkretes Beispiel. Max Muster hat ein Depot mit CHF 50'000.-, davon sind 10'000.- in Euro investiert.

1. Max entscheidet sich, 60% seiner Euro-Positionen abzusichern, weil er erwartet, dass der Euro unter Druck bleibt und weiter Wert verlieren wird (Auftrag).

2. Für den Euro-Betrag, der abgesichert werden soll (6'000 Euro), wird ein Termingeschäft (Forward) abgeschlossen. Mit diesem Vertrag macht Max ein Währungstauschgeschäft für zwei Monate im Voraus ab.

Mit dem Termingeschäft wird vereinbart, dass Max den abzusichernden Eurobetrag in zwei Monaten zum Terminkurs verkauft, unabhängig davon, wo der Kurs in zwei Monaten effektiv stehen wird. Der Terminkurs entspricht dem aktuellen Tageskurs abzüglich einem sogenannten "Terminabschlag". Damit gemeint ist die Zinsdifferenz. Je nach Währung gelten unterschiedliche Zinssätze. Diese werden beim Terminabschlag bereinigt bzw. im Terminkurs eingerechnet.**  

Für das Beispiel nehmen wir an, der Terminkurs läge bei 1.00, d.h. ein Euro entspricht dem Wert eines Frankens.

3. Nach zwei Monaten wird der abgesicherte Eurobetrag zum Terminkurs verkauft und zwar unabhängig davon, wo der aktuell gültige Tageskurs liegt (wir haben den Preis abgesichert).

Für das Beispiel nehmen wir an, der aktuelle Tageskurs läge bei 0.97, d.h. ein Euro entspricht 97 Rappen. Ohne Absicherung hätte sich ein 3-prozentiger Währungsverlust ergeben. Dank der Absicherung ist dieser Währungsverlust kompensiert über einen entsprechenden Gewinn auf dem Forward.

4. Nach Ablauf der zwei Monate kann Max von Neuem entscheiden, ob und in welchem Umfang er weiter absichern möchten. Wenn Max keine Absicherung mehr möchte, wird das bestehende Forwardgeschäft geschlossen.

Die Währungsabsicherung ist für clevercircles-Kunden bis auf einen minimalen Spread (90% Rabatt vom offiziellen Kundentarif der Bank CIC) ohne Gebühren. Die Optionen für die Währungsabsicherung sind nur für Depotkunden zugänglich. Mit dem Demokonto kann dieser Service nicht genutzt werden.

Abb. 3: Wenn Sie eine Währungsabsicherung aktiviert haben, können Sie die deren Entwicklung in der Portfoliosicht tagesaktuell verfolgen. Im Währungsdiagramm sehen Sie jeweils, welcher Teil Ihrer Fremdwährungsanlagen abgesichert ist. Dieser Wert weicht mit der Zeit von der ursprünglich eingestellten Quote ab aufgrund der Marktschwankungen.
Abb. 3: Wenn Sie eine Währungsabsicherung aktiviert haben, können Sie die deren Entwicklung in der Portfoliosicht tagesaktuell verfolgen. Im Währungsdiagramm sehen Sie jeweils, welcher Teil Ihrer Fremdwährungsanlagen abgesichert ist. Dieser Wert weicht mit der Zeit von der ursprünglich eingestellten Quote ab aufgrund der Marktschwankungen.

 

*K-Geld; Ausgabe Oktober 2017: "Anlegen im Ausland: Wann sich die Währungsabsicherung lohnt."

**Je höher die Zinsen einer Fremdwährung sind, desto höher ist der Terminabschlag. Entscheidend ist die Differenz der Verzinsung der Fremdwährung im Vergleich zur Heimwährung. Für zwei Monate liegt die Zinsdifferenz zwischen dem Euro und dem Schweizer Franken beispielsweise bei rund 1.5% p.a.


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