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Emerging Markets – Die Zukunft liegt in Asien

Johannes Nyfeler 20. Oktober 2020 4 Min. Lesedauer

China plant Gewaltiges. 2013 ins Leben gerufen, sollen bis 2049 über eine Billion US-Dollar in die "Belt and Road Initiative" investiert werden, ein Netzwerk von maritimen und landgestützten Handelsrouten, die geografisch an die antike Seidenstrasse angelehnt sind und bis nach Europa reichen. Kaum angestossen zeigt sich, dass das Projekt bereits jetzt überregional gewaltige Früchte trägt. 2019 fielen schon USD 117 Mrd. des globalen Handels auf die Belt and Road Initiative zurück, was rund 0.3% des Welthandels oder 0.1% des globalen Wachstums entsprach – und dies keine 7 Jahre nachdem Chinas Staatspräsident Xi Jingping überhaupt erst die Initiative lanciert hat.

Im Westen viel weniger beachtet, aber wirtschaftlich nicht weniger potent, zeigt sich auch die "Made in China" 2025 Initiative. Sie ist die chinesische Antwort auf die "Industrie 4.0", also die Digitalisierung und Vernetzung der produzierenden Industrie, mit dem Ziel die chinesische Industrie aufzuwerten und komplett in globalen Lieferketten zu integrieren, die Qualität der chinesischen Produkte zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu optimieren. Dabei ist 2025 nur ein Zwischenziel, denn bis 2049 will China zur global führenden Industrienation werden. Im Fokus steht vor allem der High-Tech-Sektor, der aktuell noch von ausländischen Firmen dominiert wird.

Was gilt als Emerging Market – eine Einordnung

Auch wenn die Zahlen und Ambitionen beeindruckend sind, so soll hier China lediglich exemplarisch für eine Gruppe von aufstrebenden Ländern stehen, den Emerging Markets (zu Deutsch Schwellenmärkte). Deren Potenzial ist inzwischen unverkennbar, auch wenn es unter den einzelnen Emerging Markets sehr grosse Unterschiede gibt.

Ökonomen bezeichnen Entwicklungsländer, die sich dem Stand eines Industriestaates nähern, als Schwellenländer oder eben Emerging Markets. Es gibt keine exakte Definition und keine verbindliche Liste, welche Länder Emerging Markets sind. Die Weltbank kategorisiert bspw. 55 Länder als Emerging Markets, der Internationale Währungsfonds (IWF) rund 150. Dabei ist es durchaus möglich, dass öffentliche Wahrnehmung und Einordnung auseinanderdriften. MSCI (Morgan Stanley Capital International) als Herausgeber verschiedener Indizes ordnet, neben den "klassischen" Schwellenländern wie beispielsweise den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China), den Emerging Markets auch Länder wie Tschechien, Südkorea oder Taiwan zu.

Unabhängig von solchen individuellen Definitionen, gibt es trotzdem einige Merkmale, die als charakteristisch gelten für Emerging Markets:

  • Überdurchschnittliche wirtschaftliche Wachstumsraten
  • Gezielte Investitionen in Ausbildung
  • Hohe Arbeitsproduktivität, vergleichbar mit OECD Ländern, aber viel tieferes Lohnniveau
  • Besetzen von wirtschaftlichen Nischen (z.B. Halbleiter- und Fahrradindustrie in Taiwan) und Fokus auf Export von fertigen Produkten und Rohstoffen
  • Starkes Wachstum des Pro-Kopf Einkommen und Bildung einer breiten Mittelschicht

Das Potenzial der Emerging Markets

Rund 85% der Weltbevölkerung leben aktuell in Schwellenländern, im 2025 werden zwei Drittel der globalen Mittelschicht in diesen Ländern leben. Allein in China zählen inzwischen rund 60% der Bevölkerung aufgrund ihrer wirtschaftlichen Attributen zu dieser Gesellschaftsschicht (USD 10'000 – 100'000 Vermögen) und der wirtschaftliche Fortschritt, lässt den Wohlstand weiter grösser werden. Eine Studie von McKinsey erwartet bis 2025 einen Anstieg des Konsums in den Schwellenländern auf rund USD 30 Billionen. Das entspricht ungefähr dem 40-fachen des Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz, das im 2019 CHF 723 Mrd betrug. Die Studie spricht deshalb auch von der "grössten Wachstumschance in der Geschichte des Kapitalismus".

Vergleicht man die Aktienperformance von SPI (in USD), S&P 500 und MSCI EM Total Return wird deutlich, dass die Schwellenmärkte im Vergleich zu etablierten Aktienmärkten wie der Schweiz oder den USA einiges Aufholpotenzial aufweisen.
Vergleicht man die Aktienperformance von SPI (in USD), S&P 500 und MSCI EM Total Return wird deutlich, dass die Schwellenmärkte im Vergleich zu etablierten Aktienmärkten wie der Schweiz oder den USA einiges Aufholpotenzial aufweisen.

 

Es zeigt sich deutlich: Die Schwellenländer sind die Absatzmärkte der Zukunft. Vor allem in den südostasiatischen Schwellenländern wächst in rasantem Tempo eine neue kaufkräftige Konsumentenbasis und steigert stetig die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. Entsprechend erleben diese Volkswirtschaften neben dem starken Wachstum zusätzlich einen Strukturwandel vom Industriesektor zum Dienstleistungssektor, von der Exportorientierung zu einer Ausrichtung auf den heimischen Binnenmarkt.

Corona: Die wirtschaftliche Transformation zeigt erste positive Resultate

In der Corona-Krise hat sich nun gezeigt, was diese Transformation bedeutet. Anders als Europa und Amerika sind viele südostasiatische Staaten in der Bewältigung der Krise bemerkenswert positiv aufgefallen und haben nun, wie auch Indien, gute Voraussetzungen, sich rasch wieder von der Krise zu erholen. Der anhaltende starke Binnenkonsum in diesen Ländern und die explizite Ausrichtung auf den Technologie- und den Telekommunikationssektor tragen neben starken fiskalischen Anreizen und Konjunkturprogrammen dazu bei.

Auf Rohstoffexporte angewiesene Emerging Markets wie Brasilien, Südafrika oder Russland wurden von den Auswirkungen der Pandemie viel stärker und nachhaltiger getroffen. Ihre Volkswirtschaften sind stark zyklisch aufgestellt und von der globalen Konjunktur und der Nachfrage nach Rohöl und Rohstoffen abhängig.

Mit clevercircles in Emerging Markets investieren

Emerging Markets sind als Anlageklasse Bestandteil des clevercircles Anlageuniversum. Um in diese Anlageklasse zu investieren, verwendet clevercircles einen ETF von Amundi, der den Schwellenmärkte Index MSCI Emerging Markets nachbildet (alle Infos zum ETF und dem clevercircles Anlageuniversum finden Sie hier (Link)).

Der MSCI Emerging Markets bildet als Index die Aktienmärkte ausgewählter Schwellenländer grosser und mittlerer Kapitalisierung ab. Neben China haben Anleger mit dem ETF die Möglichkeit in den rasant wachsenden Märkten dieser Welt investiert zu sein und an deren Aufschwung zu partizipieren.

Der MSCI Emerging Markets Index besteht aus rund 1400 Aktientitel, die neben zyklischen Konsumgütern (ca. 20%) vor allem die Sektoren IT (19%), Finanzwesen (17%) und Kommunikationsdienste (13%) beinhalten.  Mit einem Anteil von über 41.5% dominiert China den Index und ist zusammen mit Taiwan (12.87%), Südkorea (12.24%) und Indien (8.33%) für rund 75% der Performance verantwortlich.
Der MSCI Emerging Markets Index besteht aus rund 1400 Aktientitel, die neben zyklischen Konsumgütern (ca. 20%) vor allem die Sektoren IT (19%), Finanzwesen (17%) und Kommunikationsdienste (13%) beinhalten. Mit einem Anteil von über 41.5% dominiert China den Index und ist zusammen mit Taiwan (12.87%), Südkorea (12.24%) und Indien (8.33%) für rund 75% der Performance verantwortlich.

 

Wie schätzen Sie die zukünftige Performance der Emerging Markets im Vergleich zu anderen Aktienmärkten ein? Werden sie aufgrund einer raschen Erholung, in den kommenden 6 Monaten womöglich sogar die europäischen und amerikanischen Aktienindizes übertreffen? In der Zusatzfrage der aktuellen Abstimmung, stellen wir unserer Community genau diese Frage. Stimmen Sie ab und erfahren Sie in 2 Wochen, wie die Community denkt.

 

Möchten Sie Ihre Strategie anpassen?

Gehen Sie dafür auf DEPOT > STRATEGIE > klicken Sie dann auf die Anlageklasse, welche Sie verändern möchten und passen Sie die entsprechenden Subklassen nach Ihren Wünschen an.

Ihre neue Strategie ist dann per sofort gültig für die Anlage von Neu- und Folgeinvestitionen. Der nächste Umschichtungsvorschlag wird basierend auf der neuen Strategie gerechnet. Ihr bestehendes Portfolio kann während der nächsten Umschichtungsphase angepasst werden.


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