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Welche Asset Allocation für 2023? Profis geben klare Antworten.

Franz Martina 20. Dezember 2022 5 Min. Lesedauer

Drei Profis von clevercircles sagen uns, welche Asset Allocation sie fürs 2023 in Betracht ziehen.

Die Antworten unserer Profis auf die Frage, wie die Asset Allocation 2023 aussehen sollte, sind nach dem vergangenen, ereignisreichen und turbulenten Jahr umso spannender. Es entsteht ein interessantes Bild, an dem Sie sich orientieren können. In einigen Punkten sind die Meinungen nahe beieinander und in anderen weit entfernt. 

Hinweis: Die nachfolgenden Aussagen beziehen sich jeweils auf ein "Balanced"-Portfolio mit mittlerem Risiko-/Rendite-Profil. Alle befragten Profis sind als Teilnehmer in der Community von clevercircles aktiv und können als Profi oder Partner in Ihren eigenen Circle eingeladen werden: Luca Carrozzo (Stv. Anlagechef der Bank CIC (Schweiz) AG, Christian Freihofer (Cief Investment Officer von Prospera-Invest), und Sandro Rosa (Mitgründer und Redaktor bei www.themarket.ch).

Hier erfahren Sie mehr über unsere Profis!

Aktien

Aktien bleiben auch dieses Jahr die bevorzugte Anlageklasse beim Grossteil unserer befragten Profis. Bevorzugt werden dabei Aktien ausserhalb der USA.

Gründe dafür sind, laut Sandro Rosa von "the market", die attraktiveren Bewertungen sowie die Erwartung eines schwächeren Dollars im nächsten Jahr.

Luca Carrozzo, Stv. Anlagechef der Bank CIC, bevorzugt Schweizer Unternehmen. Die Schweiz profitiere nämlich von der stabilen Wirtschaft, der Flexibilität und Agilität der einheimischen Unternehmen.

Christian Freihofer, Chief Investment Officer von Prospera-Invest hingegen, gewichtet Aktien mit 30% tiefer. Freihofer geht davon aus, dass Aktien im ersten Halbjahr aufgrund der sich abzeichnenden Rezession und der damit einhergehenden Gewinneinbrüche bei den Unternehmen einen schwierigen Stand haben werden. Eine Aufhellung der Situation dürfe laut ihm aber spätestens für die zweite Jahreshälfte erwartet werden.

Obligationen

Laut Christian Freihofer verhält es sich mit Obligationen genau gegenteilig zu Aktien. Die drohende Rezession dürfe das Niveau der langfristigen Zinsen in der ersten Jahreshälfte weiter drücken. Deshalb geht Freihofer davon aus, dass Obligationen sowohl relativ als auch absolut Aktien im ersten Halbjahr überflügeln werden und er gewichtet die Anlageklasse mit 40% sogar höher als Aktien.

Auch Luca Carrozzo ist überzeugt, dass Obligationen nächstes Jahr wieder vermehrt im Fokus sein werden. Er spezifiziert: "Die Zinsen werden sich stabilisieren und unserer Meinung nach sogar etwas zurückkommen, was wiederum Kursgewinne für die Obligationen bedeutet".  Dies spiegelt sich in einer relativ ausgeglichenen Gewichtung von 42% Obligationen gegenüber 48% Aktien wieder.

Sandro Rosa ist ebenfalls der Meinung, dass auf Grund der höheren Zinsen Obligationen langsam wieder attraktiv werden – zumindest als Portfoliobeimischung, führt er aus. Er gibt jedoch zu bedenken, dass die Inflation noch zu hoch sei, so dass er Obligationen mit 12% nach wie vor ein eher geringes Gewicht beimesse.

Die drei Profis berücksichtigen in Ihrer Allocation übereinstimmend nur Schweizer und US-Obligationen.

Gewichtung der einzelnen Anlageklassen in % gemäss Umfrage per Mitte Dezember 2022.
Gewichtung der einzelnen Anlageklassen in % gemäss Umfrage per Mitte Dezember 2022.

Immobilien

Die Profis sind sich einig: Immobilien haben einen schweren Stand im nächsten Jahr.

Einzig bei Luca Carrozzo sind Schweizer Immobilien mit 5% in der Asset Allocation vertreten. Er ist überzeugt, dass sich die Schweiz im 2023 gut entwickeln wird und führt weiter aus:  "Der hiesige Immobilienmarkt erscheint uns robust und abgesehen von wenigen Hotspots breit aufgestellt".

Sandro Rosa ist der Meinung, dass die gestiegenen Zinsen und die sich anbahnende konjunkturelle Abkühlung für ein schwierigeres Umfeld für Immobilienanlagen sorgen werden.

Rohstoffe

Gold nimmt weiterhin die Rolle als Stabilisator in den Asset Allocations der Profis ein.

Luca Carrozzo gibt jedoch zu bedenken, dass Rohstoffe auch im 2023 volatil bleiben werden, da diese Anlageklasse stark an der Entwicklung der geopolitischen Lage hängt. Darum bevorzuge er 5% Gold als Stabilisator vor Öl und diversen Rohstoffen.

Sandro Rosa setzt ebenfalls auf 10% Gold als Stabilisator. Er erklärt: "Fallen die Aktienkurse, zeigt der Goldpreis typischerweise nach oben – diese Gegenläufigkeit hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder bestätigt. Zudem dürfte sich der Dollar im kommenden Jahr abschwächen, was den Goldpreis unterstützen dürfte". Mit 5% ist auch Öl in seiner Asset Allocation für 2023. Auf Grund der Korrekturen der letzten Wochen sei eine Wachstumsabschwächung bereits vorweggenommen worden. Rosa führt weiter aus: "Gelingt China der Ausstieg aus der Zero-Covid-Politik und stocken die USA im neuen Jahr ihre strategischen Ölreserven wieder auf, dürfte das für Unterstützung sorgen. Zudem scheint es wegen dem Druck zur Nachhaltigkeit unwahrscheinlich, dass die Kapazitäten erhöht werden".

Christian Freihofer verspricht sich aufgrund der sinkenden Zinsen ein Comeback von Gold im ersten Halbjahr. Währenddessen werden es andere Rohstoffe aufgrund der Rezession eher schwierig haben. Für die zweite Jahreshälfte dürfe sich dann das Bild wieder drehen und er wäre bei Gold eher auf der Verkäufer- und bei anderen Rohstoffen auf der Käuferseite zu finden.

Überprüfen Sie Ihre eigene Asset Allocation. Auf clevercircles können Sie unter STRATEGIE die langfristige Aufteilung der Vermögenswerte anpassen. Jede Umschichtung und jedes Rebalancing, das Sie anschliessend in Auftrag geben, wird gemäss Ihrer neuen Strategie gerechnet. Nehmen Sie auch an der aktuellen Umfrage zu den Markterwartungen teil, die vom 20. - 29.12.22 offen ist.

Sehen Sie hier die Resultate der letzten Umfrage.

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