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Welche Asset Allocation für 2020? Profis geben klare Antworten.

Franz Martina 20. Dezember 2019 6 Min. Lesedauer

Wir haben uns bei clevercircles auf die Fahne geschrieben, auf das Wesentliche zu fokussieren und dabei die offene Meinungsbildung zu pflegen. Das Wesentliche im Portfolio ist die Aufteilung der Anlageklassen, also die Asset Allocation. Im Hinblick auf das neue Jahr stellen wir die Frage: Wie sollen die einzelnen Anlageklassen gewichtet sein?

Genau diese Frage haben wir Profis gestellt und klare Antworten erhalten. Und wir haben nicht die Meinung von einem Profi, sondern von vielen, unabhängigen Finanzexperten. Damit entsteht ein interessantes Bild, an dem Sie sich orientieren können. In einigen Punkten sind die Meinungen nahe beieinander und in anderen weit entfernt.

Überprüfen Sie Ihre eigene Asset Allocation. Auf clevercircles können Sie unter STRATEGIE die langfristige Aufteilung der Vermögenswerte anpassen. Jede Umschichtung und jedes Rebalancing, das Sie anschliessend in Auftrag geben, wird gemäss Ihrer neuen Strategie gerechnet. Nehmen Sie auch an der aktuellen Abstimmung zu den Markterwartungen teil, die heute startet.

Hinweis: Die nachfolgenden Aussagen beziehen sich jeweils auf ein "Balanced"-Portfolio mit mittlerem Risiko-/Rendite-Profil. Alle befragten Profis sind als Teilnehmer in der Community von clevercircles aktiv und können in den eigenen Circle eingeladen werden: Daniel Manser von Derivative Partners AG (payoff.ch), Christian Freihofer (prospera-invest.ch), Jürg Bosshart (derkursstimmt.ch) und Hans-Georg Vetter (deinanlageberater.ch).

Hier erfahren Sie mehr über unsere Profis!

 

Aktien

Die befragten Profis führen in ihren Referenz-Portfolios eine Aktienquote von 32%, wobei amerikanischen Aktien mit über 10% im Schnitt am höchsten gewichtet sind. An zweiter Stelle folgen Schweizer und an dritter Stelle europäische Aktien.

Daniel Manser von Derivative Partners AG rechnet mit einer interessanten Entwicklung von Aktien aus Schwellenländern, worunter auch China zählt, und gewichtet diese mit 10%: " Das Gewinnwachstumspotenzial ist bei US- und Schweizer Titeln auf hohem Niveau immer noch attraktiv. Die Unternehmensgewinne in den Schwellenländern werden sich stabilisieren und langsam wieder steigern".

Christian Freihofer ist mit einer Aktienquote von 25% am defensivsten eingestellt: "Aktien sind vor allem in den USA und der Schweiz äusserst ambitioniert bewertet. So steht beispielsweise das Shiller KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) für den S&P 500 mit einem Wert von über 30 auf dem Niveau von 1929. Wir können uns jedoch gut vorstellen, dass sich Aktien gerade im Hinblick auf die US Präsidentschaftswahlen weiter positiv entwickeln können."

 

Obligationen

Die Mehrheit der befragten Anlageprofis gewichten Obligationen signifikant unter den anderen Anlageklassen. Zwei haben die Anlageklasse gar ganz aus Ihrer ausgewogenen Asset Allocation herausgestrichen.

Manser meint zu diesem Thema: "Wegen der negativen Realrenditen sind Obligationen weiterhin nicht attraktiv. Ausnahme bilden Obligationen in US-Dollar."

Trotzdem sollte man die Qualität von Obligationen zur Diversifikation und Risikoverminderung nicht unterschätzen. Hans-Georg Vetter von deinanlageberater.ch, der weiter auf Obligationen setzt, begründet dies folgendermassen: "Obligationen reduzieren das Gesamtrisiko eines Portfolios, leider sind die Kosten dafür gestiegen. So sehen wir den Nutzen eher in der Reduktion des Risikos als in der Aussicht auf Gewinne."

Gewichtung der einzelnen Anlageklassen in % gemässe Umfrage per Mitte Dezember 2019.
Gewichtung der einzelnen Anlageklassen in % gemässe Umfrage per Mitte Dezember 2019.

 

Immobilien

Zu Immobilien als Anlageklasse haben die befragten Profis eine mehrheitlich positive Einstellung und gewichten diese mit bis zu 40%. Auffällig ist, dass vornehmlich auf Schweizer Immobilien gesetzt wird mit einer Investitionsquote von im Schnitt 17%.

Freihofer, der Immobilien am schwächsten gewichtet, ist der Meinung, dass vor allem in der Schweiz und dem Euroland vermehrt Überhitzungstendenzen zu erkennen sind. "Vor Neuengagements werden wir uns hier hüten", führt er aus.

Manser hält viel auf Immobilien und begründet dies mit seiner Annahme: "Der steigende Trend der Immobilienpreise wird auch 2020 fortgeführt werden."

 

Rohstoffe

Rohstoffe sind ein fester Bestandteil der Portfolios der Experten. Vor allem Jürg Bosshart ist der Ansicht, dass seine hohe Quote von 40% gerechtfertigt ist und, dass Im Vorfeld einer möglichen Aktienkorrektur sogar 50% erreicht werden dürften.

Alle vier Befragten sind sich einig, dass der Fokus bei Rohstoffen auf Gold liegt. Alle gewichten Gold mit mindestens 5%.

Laut Freihofer ist Gold spätestens seit Herbst 2017 in einen neuen Bullenmarkt getreten und weist im Vergleich mit anderen Assetklassen das mit Abstand attraktivste Chancen-Risiko-Verhältnis auf. Ein weiteres Argument, das Vetter und Manser bestätigen, ist die Eigenschaft von Gold als Krisenwährung, das jedes Portfolio zusätzlich absichert.

Ebenfalls einig sind sich die teilnehmenden Profis beim Thema Rohöl. Dabei mahnen sie zu Vorsicht oder schliessen Öl ganz aus ihrem Portfolio aus. Bosshart führt an, dass Öl ein Vorläufer der Konjunktur und ein Spielball der Weltpolitik ist.

Schon in der Abstimmung von Mai 2018 gab die Community annähernd geschlossen an, Gold als Anlageklasse zu führen. Dies ist ein Auszug aus den Abstimmungsresultaten von Mai 2018.
Schon in der Abstimmung von Mai 2018 gab die Community annähernd geschlossen an, Gold als Anlageklasse zu führen. Dies ist ein Auszug aus den Abstimmungsresultaten von Mai 2018.

 

Cash

Bosshart und Freihofer sprechen sich für einen steigenden Barbestand aus und nutzen dafür Gewinnmitnahmen auf Aktien. Damit haben Anleger nach einer Aktienkorrektur "Geld für günstige Wiedereinkäufe in Aktien", so Bosshart.

Freihofer erläutert: "In einem Umfeld, in welchem fast alle Vermögenswerte historisch hoch bewertet sind, erachten wir einen hohen Bargeldbestand als opportun. Auch dient uns Cash in der Portfolioallokation als Substitut für Obligationen, die nur noch im Dollar eine positive Verfallsrendite aufweisen. Den Bargeldbestand werden wir im Verlauf des nächsten Jahres sukzessive erhöhen, wenn wir bisher gutgelaufene Aktienpositionen verkaufen."

 

Professionelle Markteinschätzungen für Ihren Circle

Auf clevercircles führen Sie Ihr eigenes Anlagekomitee. Dieses nennen wir Circle. Sie können selber entscheiden, wer in Ihrem Circle mitmacht. Unter anderem stehen Ihnen eine Vielzahl von Anlageexperten und Finanzjournalisten zur Verfügung. Erfahren Sie hier, wie Sie die Markteinschätzungen von Profis und Top-Performern für Ihren eigenen Circle nutzen.

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